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Wissing will «Leitplanken» bei KI-Entwicklung

Digitalminister Volker Wissing: «Ich möchte Deutschland bei digitalen Technologien stärken.» (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd von Jutrczenka/dpa)
Der Digitalminister will Künstlicher Inteligenz «nicht mit Verboten begegnen». Beim G7-Treffen wolle er sich deshalb für gemeinsame Transparenz- und Kennzeichnungsregeln einsetzen.

Digitalminister Volker Wissing will «Leitplanken» bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz.

Der FDP-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur vor einem G7-Digitalministertreffen in Japan, diese müssten breit genug gesetzt sein, um Raum für Innovationen zuzulassen. «Wir sollten dieser Schlüsseltechnologie nicht mit Verboten begegnen, sondern die darin steckenden Chancen ergreifen und Potenziale nutzen. Ich setze mich innerhalb der G7 für gemeinsame Transparenz- und Kennzeichnungsregeln ein. Die Zeit drängt. Wir dürfen dieses Zukunftsfeld nicht autokratischen Systemen überlassen, sondern müssen als Demokratien vorangehen und uns international für unsere Standards einsetzen.»

Wissing: «Deutschland bei digitalen Technologien stärken»

Japan hat derzeit den Vorsitz in der G7, einer Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien. Wissing wird am Samstag und Sonntag laut Ministerium am G7-Digitalministertreffen in Japan teilnehmen. Die G7-Staaten wollten bei Themen wie digitalen Standards, freiem Datenverkehr oder Künstlicher Intelligenz künftig enger kooperieren. Deutschland wolle zudem die Zusammenarbeit mit Japan im Digitalbereich ausbauen. «Ich möchte Deutschland bei digitalen Technologien stärken», so Wissing. «Das gelingt vor dem Hintergrund globaler Krisen nur gemeinsam mit unseren Werte-Partnern der G7.»

Aktuell sorgen der Text-Automat ChatGPT, Googles Konkurrenz-Software Bard sowie Programme, die Bilder auf Basis von Text-Beschreibungen erzeugen können, für viel Aufsehen. Zugleich gibt es Sorgen, dass solche Technik auf Basis von KI etwa für die Verbreitung falscher Informationen missbraucht werden könnte.

Wissing nannte als Thema außerdem eine «resiliente» digitale Infrastruktur. «Wir müssen uns bei 5G für neue Technologien wie Open RAN öffnen. Mit den G7-Staaten wollen wir gemeinsam an künftigen Mobilfunkgenerationen forschen und internationale Standardisierung in unserem Sinne unterstützen.» Zu einer resilienten Infrastruktur gehöre auch der bessere Schutz der Unterseekabel. «Ein großer Teil unserer Wirtschaft ist mittlerweile angewiesen auf schnelles und stabiles Internet. Deshalb müssen wir die globalen Hauptschlagadern vor Angriffen und Manipulationen schützen.»