Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland interessiert sich für so genannte Smart Meter, mit denen man den Energieverbrauch im eigenen Haushalt im Detail analysieren kann.
Rund zwei Jahre nach der Markteinführung der modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsysteme nutzen bereits 16 Prozent einen Smart Meter oder können sich dies auf jeden Fall vorstellen, ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom, die am Montag in Berlin veröffentlicht wurde. Weitere 29 Prozent können sich dies eher vorstellen. Während sich aktuell also 45 Prozent dieser Technologie gegenüber offen zeigen, lag die Zustimmung zu Beginn des Rollouts Anfang 2020 nur bei 36 Prozent.
Als «Smart Meter» werden Messgeräte für Heizungs- oder Stromenergie bezeichnet, die elektronisch betrieben werden. Die Verbrauchswerte zur Abrechnung werden in der Regel per Funk an den Anbieter übertragen. Der jährliche Termin zum Ablesen der Werte entfällt. Smart Meter für Haushalte können nach Einschätzung des Umweltbundesamtes auch das Klima schützen, wenn die Verbraucher ein leicht verständliches Feedback erhalten und beispielsweise Verbrauchsspitzen am Morgen vermeiden.
Bedenken wegen Datenschutz
Datenschützer sehen kritisch, dass die Verbrauchswerte theoretisch sekundengenau erfasst werden können. Die Daten ließen so zum Teil Rückschlüsse auf die Anzahl der Bewohner und deren Gewohnheiten zu. Die Versorger wiederum weisen die Datenschutzbedenken zurück und versichern, dass sie die Privatsphäre der Kunden bewahren.
In der breiten Öffentlichkeit ist diese Diskussion aber noch nicht abgekommen, da viele Menschen mit der Technik gar nichts anfangen können. Das zeigt sich auch in der Bitkom-Umfrage. Für 35 Prozent der Menschen in Deutschland ist demnach «Smart Meter» ein Fremdwort. Anfang 2020 lag dieser Wert aber noch höher: Damals hatten 42 Prozent der Befragten noch nie von «Smart Meter» gehört. «Mit einem Smart Meter Gateway erkennt man genau, wann wo wie viel Strom verbraucht wird», sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Doch ihr Nutzen gehe weit darüber hinaus: «Smart Meter machen unsere Energie-Infrastruktur intelligent und sind ein unverzichtbares Element für eine erfolgreiche Energiewende.»
Die große Mehrheit der Verbraucher, die Smart Meter bereits nutzt oder sich dafür interessiert, möchte vor allem Stromkosten sparen (77 Prozent). 72 Prozent wollen Geräte mit hohem Stromverbrauch in ihrem Haushalt identifizieren. Zwei Drittel wünschen sich eine verbrauchsgenaue Stromabrechnung. Unter denjenigen, die keinen Smart Meter nutzen wollen, sind 33 Prozent die Geräte zu teuer, 32 Prozent sehen keinen Nutzen darin. 29 Prozent meinen, Einbau und Installation seien zu aufwendig. Fast drei von 10 (28 Prozent) sorgen sich um den Missbrauch persönlicher Daten. 16 Prozent haben Angst vor Hacker-Angriffen auf die Smart Meter und acht Prozent nehmen an, die Technik sei noch nicht ausgereift.
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