Twitter verzichtet nach einem Streit mit öffentlichen Sendern auf Hinweise zur Finanzierung von Medienorganisationen. Damit wird nun auch in den Accounts etwa der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua oder des in Europa blockierten Kreml-Propagandasenders «Russia Today» nicht mehr darauf verwiesen, dass sie vom Staat finanziert werden.
Der Kurznachrichtendienst hatte die Markierungen ursprünglich eingeführt, um auf möglichen staatlichen Einfluss auf die Berichterstattung hinzuweisen. Twitter-Besitzer Elon Musk trat jedoch einen Streit mit Medien los, weil er den öffentlichen US-Rundfunksender NPR erst als staatlich kontrolliert und später als von der Regierung finanziert auszeichnen ließ. Der Sender konterte, er sei redaktionell unabhängig und weniger als ein Prozent des jährlichen Etats von 300 Millionen Dollar aus staatlichen Mitteln. Markierungen für weitere Sender folgten.
Bei der britischen BBC änderte Twitter die Auszeichnung nach Kritik zu «öffentlich finanziert». NPR, der öffentliche US-Sender PBS und die kanadische Sendergruppe CBC ließen aus Protest gegen die Markierungen ihre Twitter-Aktivität ruhen. Am Freitag äußersten sich zunächst weder die Sender noch Musk zum Wegfall der Auszeichnungen.
Musk, ein Tech-Milliardär und Chef des Elektroautobauers Tesla, sieht sich schon länger vor allem von US-Medien unfair behandelt. Für seine rund 136 Millionen Twitter-Follower dient Musk als Verstärker rechter politischer Ansichten. Medien warf Musk jüngst vor, sie seien «rassistisch» gegenüber Weißen.
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