Deutlich mehr Bürger haben in diesem Jahr ihrem Ärger über Telefon-Spam und andere illegale Kontaktaufnahmen Luft gemacht.
Bei der Bundesnetzagentur gingen bis Ende November 138.480 Beschwerden über Rufnummernmissbrauch ein, wie die Bonner Behörde mitteilte. Das war ein Anstieg um 61 Prozent – im Vorjahreszeitraum waren es 84.340 gewesen. Häufig ging es um Fax-Werbung für Corona-Schnelltests oder Masken. Zudem erhielten viele Bürger SMS mit einem Link, über den Kriminelle Daten ziehen oder einen Massenversand von SMS auslösen wollten. Hierbei spricht man von «Smishing», also einer Mischung aus SMS und Phishing.
Bei Telefonanrufen, die als Rufnummernmissbrauch gelten, setzen die Kriminellen häufig auf eine technische Manipulation: Auf dem Display des Angerufenen steht eine falsche Telefonnummer. Wenn der Angerufene nach dem Telefonat seine Verwirrung überwunden hat und zurückruft, landet er im Nirgendwo.
Rufnummernmissbrauch ist schon seit langem ein Problem. In diesem Jahr ist der Ärger darüber den Zahlen zufolge zwar besonders groß, in der Vergangenheit war er aber schon höher. Zwar fehlt in der diesjährigen Statistik noch der Monat Dezember, aber die Zahl von 164 351 Beschwerden im gesamten Jahr 2016 dürfte nicht übertroffen werden. 2016 war der Rufnummernmissbrauch geprägt durch sogenannte Ping-Anrufe: Das Handy klingelt nur kurz, man ruft zurück und muss dann nichts ahnend für eine Auslandsverbindung zahlen. Das Ping-Problem hat jedoch an Schärfe verloren, da bei Anrufen in bestimmte Staaten vor dem Klingeln eine Preisansage erfolgen muss. Dieses Jahr gab es noch rund 5000 Beschwerden wegen Ping-Anrufen.
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