In Kalifornien hat ein Gerichtsverfahren begonnen, das das App-Geschäft auf dem iPhone verändern könnte. Vor Gericht treffen sich Apple und der «Fortnite»-Entwickler Epic Games.
Epic will einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben und Apple keine Abgabe für Einnahmen aus dem Verkauf digitaler Artikel zahlen. Apple will dagegen, dass Anwendungen weiterhin nur über den App Store des Konzerns geladen werden können – das sei unter anderem notwendig, um die Nutzer vor Betrug und Software-Fehlern zu schützen.
Epic warf Apple in seiner Klage unfairen Wettbewerb vor – mit der Begründung, dass Apple ein Monopol auf dem App-Vertrieb auf dem iPhone habe. Apple kontert, dass man das iPhone nicht als eigenständigen Markt betrachten könne, sondern das Spielegeschäft auf verschiedenen Plattformen betrachten müsse.
Wessen Argumentation Richterin Yvonne Gonzalez Rogers in dieser Frage folgt, könnte ein entscheidender Faktor für den Ausgang des Verfahrens werden. Zugleich ist davon auszugehen, dass die unterlegene Partei in Berufung geht.
Eine weitere Frage auf dem Weg zur Entscheidung in dem Verfahren ist, ob der App Store als Teil der iPhone-Nutzung zu betrachten ist, wie Apple argumentiert. Der iPhone-Konzern verweist unter anderem darauf, dass man bei einem zentralisierten App Store die Möglichkeit habe, alle Anwendungen zu prüfen. Epic entgegnet, die App-Plattform müsse als ein separates Produkt gesehen werden. Schließlich lasse Apple auf seinen Mac-Computern seit jeher auch das Laden von Software aus anderen Quellen als dem hauseigenen App Store zu.
Der auf rund drei Wochen angesetzte Prozess startete mit dem Eröffnungsplädoyer der Epic-Anwältin Katherine Forrest. Sie bekräftigte den Vorwurf, dass Apple ein geschlossenes System rund um das iPhone aufgebaut habe, um Nutzer vom Wechsel auf Android-Telefone abzuhalten.
Der Streit entbrannte im August, nachdem sich Epic nicht mehr an die seit mehr als einem Jahrzehnt geltende Vorgabe halten wollte, dass virtuelle Artikel in seinem populären Spiel «Fortnite» auf iPhones nur über das System der In-App-Käufe von Apple angeboten werden können. Dabei behält Apple 30 Prozent des Kaufpreises ein.
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