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Games-Zentrum startet als Schnittstelle zur Industrie

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet zwischen Cosplayern bei der Eröffnung des «Fusion Campus» in Düsseldorf. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)
Digitale Anwendungen aus der Games-Branche können in völlig anderen Teilen des öffentlichen Lebens wichtig sein. Die Beratungsstelle «Fusion Campus» will dazu Brücken bauen.

Ein neues Kompetenzzentrum soll Deutschlands Videospiele-Branche voranbringen und als Schnittstelle zur klassischen Industrie dienen.

Die «Fusion Campus» genannte Beratungsstelle sei eine gute Nachricht für die Games-Entwicklung und die Kreativwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bei der Eröffnung am Dienstag in Düsseldorf. Für die Digitalisierung in Deutschland sei es ein wichtiger Tag. «Games sind ein Innovationsmotor – es gibt keine zweite Branche, in der Kreativität und technologisches Knowhow so sehr Hand in Hand gehen.» Die Landesregierung stellt für den Aufbau bis zu 750.000 Euro bereit.

Im kleinen Stil geht es in diesem Jahr los, bis zu sechs Arbeitsplätze sollen entstehen. In den kommenden Jahren sollen es nach den Worten der Gründerin Stefanie Waschk mehr werden. «Wir bauen Brücken zwischen der Gaming Industrie, anderen Wirtschaftszweigen sowie der Wissenschaft und dem Nachwuchs», sagte die Expertin. Man berate andere Branchen, «wie sie Gaming-Knowhow in ihrem Business einsetzen und davon profitieren können». Für die Beratung wird das Zentrum bezahlt, auf lange Sicht soll es sich selbst tragen.

Als Beispiel wurde die Virtual-Reality-Anwendung «Firefighter VR» von der Firma Northdocks aus Monheim vorgeführt, in der die Nutzer brennende Häuser simuliert bekommen und Feuerwehr-Handgriffe und Reaktionen üben können. «Firefighter VR» kann man als Laie spielen, zudem dient es Feuerwehren zur Qualifizierung ihres Personals. Aus Sicht der Fusion-Campus-Gesellschafterin Waschk zeigt das Beispiel gut, wie digitale Anwendungen aus der Games-Branche in völlig anderen Teilen des öffentlichen Lebens wichtig seien können.

Das Kompetenzzentrum hat sein Büro in einem Gebäude, in dem die Deutschlandtochter des französischen Spielekonzerns Ubisoft ihren Sitz hat. Ubisoft Blue Byte, wie die Deutschlandtochter heißt, ist an dem «Fusion Campus» als ein Gesellschafter beteiligt. Der Campus soll aber für die ganze Spielebranche eine Schnittstelle zur Industrie sein. Zudem sollen Start-ups gefördert werden.