Der an der Börse unter Druck stehende Softwareanbieter Teamviewer sucht einen neuen Finanzvorstand. Der bisherige Finanzchef Stefan Gaiser verlasse das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen mit Ablauf seines Vertrags im Jahr 2022.
«Um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, hat der Aufsichtsrat bereits den Prozess für die Suche nach einem Nachfolger eingeleitet», teilte das im MDax notierte Unternehmen mit. Vorstandschef Oliver Steil darf dagegen bleiben. Sein Vertrag werde bis Oktober 2024 verlängert.
Beide Manager waren bei Investoren in die Kritik geraten, nachdem der Aktienkurs in den vergangenen Wochen und Monaten nach unten ging. Die Marktkapitalisierung des seit rund zwei Jahren an der Börse notierten Unternehmens fiel in diesem Jahr um fast 70 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Grund dafür waren unter anderem Zweifel an den Wachstumsaussichten und Sportsponsorverträge, die die Profitabilität schmälern.
Teamviewer wurde im Herbst 2019 vom Finanzinvestor Permira zu 26,25 Euro das Stück an die Börse gebracht. Bis zum Februar dieses Jahres war der Hersteller von Fernwartungs- und Homeofficesoftware eine Erfolgsgeschichte am Kapitalmarkt. So war der Kurs im Juli 2020 befeuert von guten Geschäften infolge der Corona-Pandemie bis auf fast 55 Euro geklettert. Permira hatte den Kursanstieg immer wieder zu Anteilsverkäufen genutzt – zuletzt im Februar dieses Jahres. Damals verkaufte der Finanzinvestor 13,2 Millionen Aktien für 44,50 Euro das Stück. Der Anteil Permiras sank damit um sieben Prozentpunkte auf rund 20 Prozent.
Außer dem Wechsel an der Spitze des Finanzressorts will Teamviewer den Vertrieb stärken und erweitert deshalb den Vorstand. So soll es vier statt bisher drei Vorstände geben. Das zusätzliche Mitglied soll einen klaren Fokus auf den Vertrieb haben. «Der Aufsichtsrat wird den Prozess für die Suche nach einem geeigneten Kandidaten einleiten, der diesen Verantwortungsbereich im Vorstand übernimmt», hieß es in der Mitteilung.
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