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Eigenes Handynetz ist finanziell noch Ballast für 1&1

Das Logo von 1&1 ist auf dem Dach der Firmenzentrale installiert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Wolf von Dewitz/dpa)
Jahrelang gab es in Deutschland drei Handynetze, Ende 2023 startete mit 1&1 die Nummer vier. Für die Firma ist das eine teure Sache - bis sich die Investitionen vielleicht lohnen, dauert es noch.

Der Ausbau des vierten deutschen Handynetzes belastet den Betreiber 1&1 finanziell deutlich. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Montabaur mitteilte, stieg der Umsatz im vergangenen Jahr zwar um 3,4 Prozent auf rund 4,1 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebit) sackte aber um 14,8 Prozent auf 456 Millionen Euro ab. Das lag an planmäßigen Abschreibungen, die sich auf den Netzausbau bezogen, etwa Kosten für Antennen. Der Firma zufolge werden diese Abschreibungen in den kommenden Jahren noch steigen, ihnen stehen schrittweise aber immer größere Einsparungen gegenüber.

Derzeit nutzt 1&1 in den allermeisten Gegenden Deutschlands das Netz von O2 und zahlt dafür Miete. Je größer das eigene, derzeit noch sehr kleine Netz ist, desto weniger Miete wird fällig, weil immer mehr Kunden dann mit den 1&1-Antennen verbunden werden. Das Handynetz von 1&1 startete Ende 2023, es ist die Nummer vier hinter den Netzen von der Telekom, von Vodafone und von O2. Der neue Netzbetreiber hat rund 3200 Beschäftigte, neben der Zentrale in Montabaur (Rheinland-Pfalz) ist Karlsruhe der wichtigste Standort. 1&1 gehört zum Internetkonzern United Internet, der 2023 deutlich zulegen konnte.