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Boehringer und Google arbeiten in Pharmaforschung zusammen

Der rheinhessische Pharmakonzern Boehringer Ingelheim geht eine Parnerschaft mit Google ein. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Arnold/dpa)
Quantencomputer sind noch eine sehr neue Technologie, könnten aber in der Pharmaforschung ganz neue Perspektiven eröffnen. Und bereiten den Weg zu ungewöhnlichen Partnerschaften.
Quantencomputer:

Der rheinland-pfälzische Pharmakonzern Boehringer Ingelheim und Google wollen bei der Suche nach neuen Anwendungsmöglichkeiten von superschnellen Quantencomputern für die Entwicklung von Medikamenten zusammenarbeiten.

Die am Montag bekanntgegebene Partnerschaft solle die Erfahrungen von Boehringer Ingelheim (BI) im Bereich Wirkstoffdesign in der Pharmazie mit den technischen Möglichkeiten von Google als einem der führenden Entwickler von Quantencomputern verbinden, teilten die beiden Unternehmen mit.

«Auch wenn Quantum Computing eine vergleichsweise neue Technologie ist, sind wir überzeugt, dass wir mit ihrer Hilfe zukünftig noch mehr Menschen und Tiere mit innovativen und bahnbrechenden Medikamenten versorgen können», sagte BI-Finanzvorstand Michael Schmelmer. Heutige Computer könnten nicht viele der komplexen Herausforderungen meistern, die grundlegend für die frühen Phasen pharmazeutischer Forschung und Entwicklung sind, darunter insbesondere Simulationen und Analysen von für den Krankheitsmechanismus relevanten Molekülen. Quantencomputer dagegen hätten das Potenzial, viel größere Moleküle als derzeit möglichst genau zu simulieren und zu vergleichen. Dadurch ergäben sich neue Möglichkeiten für pharmazeutische Innovationen und Therapien.

Der Pharmariese plant nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in diesem Bereich. Das Unternehmen habe hierfür ein Quantum-Forschungslabor eingerichtet. BI ist nach eigenen Angaben weltweit das erste Pharmaunternehmen, das mit Google im Bereich Quantencomputer zusammenarbeitet. Die Partnerschaft sei auf drei Jahre angelegt.

Ein Quantencomputer speichert Informationen nicht in Form von Bits, die nur zwei mögliche Zustände annehmen können, nämlich Eins oder Null. Ein «Qubit» eines Quantencomputers kann stattdessen beides gleichzeitig sein, also Eins und Null. Das Quantenteilchen hält solange beide Zustände inne, bis man es sich ansieht oder misst. Damit können Quantencomputer theoretisch um ein Vielfaches schneller und leistungsfähiger sein als herkömmliche Rechner. Darüber hinaus bietet die Quantentechnologie nach Ansicht von Experten weitere Vorteile – etwa abhörsichere Datenübertragung.

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