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Apple Pay: Marktmacht missbraucht? Apple macht Zusagen

Apple macht im Streit um Apple Pay Zusagen. (Illustration) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Kahnert/dpa)
Die EU-Kommission wirft Apple vor, die Konkurrenz im Bereich mobiler Geldbörsen zielgerichtet zu behindern. Nun lenkt Apple ein - und sichert auch anderen Entwicklern einen direkten Zugang zum NFC-Chip.

Apple hat in der Auseinandersetzung mit der EU-Kommission um mutmaßlichen Machtmissbrauch beim Bezahldienst Apple Pay eingelenkt. Der iPhone-Konzern sichert anderen Entwicklern von mobilen Geldbörsen und Zahlungsdiensten direkt Zugang zum NFC-Chip seiner Geräte fürs kontaktlose Bezahlen zu. Bisher muss man dafür immer über Apple Pay gehen, was die Ermittlungen auslöste.

Apples Zugeständnisse wurden aus einer Mitteilung der EU-Kommission bekannt. Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union riefen nun Konkurrenten und andere Betroffene auf, Rückmeldungen dazu einzureichen. Apple droht wegen des Vorwurfs der Abschottung seiner Bezahlplattform eine hohe Wettbewerbsstrafe der EU.

Was wirft die Kommission Apple vor?

Konkret wirft die Kommission Apple vor, die Konkurrenz im Bereich mobiler Geldbörsen zielgerichtet zu behindern. Wenn beispielsweise Banken ihre Karten zum kontaktlosen Bezahlen auf dem iPhone nutzbar machen wollen, geht das bisher nur über Apple Pay und Apples hauseigene mobile Geldbörse Wallet.

Banken kritisierten schon lange, dass sie nicht an Apple vorbei auf den NFC-Funkchip zugreifen können, über den man das Telefon an der Ladenkasse statt einer Bankkarte einsetzen kann. Dass Apple Pay als einziger Weg dafür gedacht war, erklärte Apple unter anderem mit Sicherheitsüberlegungen.

Die von Apple angebotenen Zusagen sollen zehn Jahre in Kraft bleiben und von einem Treuhänder überwacht werden.