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58 Prozent der deutschen Unternehmen von Hackern attackiert

Einer Untersuchung zufolge wurden 58 Prozent der deutschen Firmen im vergangenen Jahr ein- oder mehrmals von Hackern angegriffen (Urheber/Quelle/Verbreiter: Nicolas Armer/dpa/Illustration)
International scheint der Kampf der Sicherheitsbehörden gegen die Welle der Cyberkriminalität bislang keine Früchte zu tragen. Das legt eine Umfrage nahe.

Die Zahl der Cyberattacken auf deutsche Unternehmen ist nach einer Untersuchung des britischen Versicherers Hiscox im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Demnach wurden 58 Prozent der deutschen Firmen ein- oder mehrmals von Hackern angegriffen, wie die in München ansässige deutsche Tochter des Unternehmens mitteilte. Das waren 12 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.

Die deutsche Wirtschaft wird laut dem Hiscox-Vergleich mit ausgewählten Ländern relativ häufig Zielscheibe von Hackern. In der neuen Ausgabe des jährlichen Vergleichs von acht Ländern meldeten demnach 53 Prozent der befragten Firmen Cyberattacken. Mehr Hackerangriffe auf Unternehmen als in Deutschland gab es demnach in Irland.

Der Cyber Readiness Report basiert auf einer Umfrage unter 5005 Führungskräften, IT-Managern und Fachleuten in Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien, Irland und den USA. In Deutschland waren es 963 Befragte. Verfasst wird die Analyse im Auftrag des Versicherers von Fachleuten des US-Beratungsunternehmens Forrester Consulting.

Vermehrt kleine Mittelständler im Fokus

Auffällig ist laut Hiscox, dass Cyberkriminelle mittlerweile vermehrt kleine Mittelständler attackieren. In allen acht Ländern belief sich der Anteil der angegriffenen Firmen mit weniger als zehn Mitarbeitern demnach im vergangenen Jahr auf 36 Prozent, im Vergleich zu 2021 ein Anstieg um die Hälfte.

Den durchschnittlichen finanziellen Schaden einer erfolgreichen Cyberattacke bezifferte Hiscox auf gut 16 000 Dollar, etwas weniger als in den Vorjahren. Deutschland liegt dabei in etwa im Schnitt der acht Länder.

In Deutschland ist die häufigste Angriffsmethode bei erfolgreichen Attacken demnach die kompromittierte Geschäfts-E-Mail. Im englischen Sprachraum auch bekannt als «Fake President Fraud», geben sich Hacker dabei mit Hilfe gestohlener Mail-Adressen als Führungskräfte aus und weisen Zahlungen auf das eigene Konto an. Diese Art von Attacke ist offensichtlich in vielen Fällen erfolgreich: In Deutschland erlitten demnach 43 Prozent der Unternehmen finanzielle Schäden, weil Zahlungen auf Hackerkonten umgeleitet wurden.