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Google baut mehr KI in seine Produkte ein

Google-Chef Sundar Pichai auf der Entwicklerkonferenz Google I/O (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andrej Sokolow/dpa)
Bei Künstlicher Intelligenz wird Google von Microsoft und dem Start-up OpenAI herausgefordert. Nun stellt der Suchmaschinen-Riese seinen Gegenentwurf vor, der über den Einsatz von Textrobotern weit hinausgeht.

Google will seine Angebote auf breiter Front mit Künstlicher Intelligenz aufbessern. Neben der Suchmaschine sollen auch andere Anwendungen wie GMail und Karten neue Funktionen bekommen, sagte Konzernchef Sundar Pichai auf der Entwicklerkonferenz Google I/O am Mittwoch. «Wir werden KI einsetzen, um unsere Produkte massiv zu verbessern», kündigte er an.

Pichai demonstrierte unter anderem, wie Software einen Brief für die Nutzer formulieren kann. Er zeigte auch, wie Nutzer in Googles Foto-App nicht nur ungewollte Objekte und Personen entfernen, sondern zum Beispiel auch die eigene Position im Bild verändern können werden.

In den vergangenen Monaten sorgte die Entwicklerfirma OpenAI für Aufsehen mit ihrem Chatbot ChatGPT, der Sätze wie ein Mensch bilden kann. Googles Erzrivale Microsoft bringt mit einem milliardenschweren Pakt mit OpenAI den Internet-Konzern in Zugzwang, mehr von seinen eigenen Entwicklungen bei Künstlicher Intelligenz öffentlich nutzbar zu machen. Google hielt sich bisher damit zurück, unter Verweis auf einen verantwortungsvollen Einsatz der Technologie. Pichai betonte zugleich, dass Google schon seit Jahren mit Künstlicher Intelligenz arbeite.

Google führte für die neuartigen KI-Funktionen ein neues Sprachmodell mit dem Namen Palm 2 ein, um gegen GPT-4 von OpenAI anzutreten. Palm 2 kann mehr als 100 Sprachen meistern und bringt Schreib-, Programmier- und Analyse-Fähigkeiten mit. Auf der Basis von Palm 2 wird künftig auch Googles Chat-Bot Bard arbeiten.

Der Textroboter von Google, der bislang nur in den USA und Großbritannien ausprobiert werden konnte, wird künftig in 180 Ländern in Englisch, Koreanisch und Japanisch verfügbar sein. In den Ländern der Europäischen Union, wird Bard allerdings vorerst nicht erreichbar sein, also auch nicht in Deutschland. Die Sprachunterstützung für Deutsch und 39 weitere Sprachen soll allerdings bald folgen.