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Elon Musk: Twitter-Häkchen nur noch mit 8-Dollar-Abo

Twitter-Chef Elon Musk will zahlende Kunden mit Vorteilen locken. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Noah Berger/FR34727 AP/dpa)
Bei Twitter haben bislang Verifikations-Häkchen die Echtheit des Twitter-Profils bestätigt. Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk will die begehrten Häkchen nun zu Geld machen.

Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk wird die Verifikation von Nutzern kostenpflichtig machen. Die begehrten weißen Häkchen auf einem blauen Verifikationsabzeichen sollen künftig in den USA acht Dollar im Monat kosten, wie der Tech-Milliardär auf Twitter ankündigte.

Bislang hatte Twitter die Symbole mit dem Häkchen, die die Echtheit des Twitter-Profils garantieren, kostenlos vergeben. Vor allem die Konten von Prominenten, Unternehmen, sowie Nutzern mit vielen Followern, etwa Politiker oder Journalisten, wurden damit gekennzeichnet.

In der Vergangenheit hatte es aber immer wieder kontroverse Diskussionen um die Verifizierung gegeben, da die Vergabe-Kriterien für viele User nicht transparent genug waren. Musk erklärte, bei Twitter entscheide derzeit ein «System aus Fürsten und Bauern» darüber, wer ein Häkchen habe oder nicht. «Das ist Schwachsinn.»

Abo «Twitter Blue»

Musk will den Verifizierungshaken und andere Vorteile in das bestehende Abo «Twitter Blue» integrieren, das bislang Lesezeichen, einen besonderen Lesemodus sowie die Möglichkeit zur Korrektur eines bereits gesendeten Tweets umfasst. Es ist bislang aber nur in Kanada und den USA verfügbar und kostet knapp fünf Dollar. Für das erweiterte Abo waren zwischenzeitlich Preise von bis zu 20 Dollar im Monat im Gespräch.

Am Mittwoch verteidigte Musk seine Pläne. «An alle Nörgler, beschwert Euch bitte weiter, aber es kostet acht Dollar.» Kritiker hatten sich aber nicht nur an dem Preis für die Verifizierung gestört. Sie befürchten, dass der eigentliche Zweck des Verifizierungshäkchens gefährdet werde, nämlich die Echtheit eines Kontos zu garantieren.

Musk will künftig die zahlenden Kunden mit weiteren Vorteilen locken. So sollen Tweets von Abo-Konten künftig bevorzugt behandelt werden. Die Abonnenten sollen außerdem nur noch die Hälfte der sonst üblichen Werbeeinblendungen zu Gesicht bekommen. Außerdem sollen sie in der Lage sein, lange Videos und Audioinhalte auf der Plattform zu veröffentlichten. Gleichzeitig lud Musk Verlage ein, Inhalte hinter einer Bezahlschranke für Twitter-Blue-Abonnenten verfügbar zu machen.

Musk steht nach der Übernahme von Twitter unter Druck, den 44 Milliarden US-Dollar teuren Kauf zu refinanzieren. Neben seinem eigenen Vermögen hat er dafür Bankkredite aufgenommen und andere Investoren an Bord geholt. Nach einem Bericht der «New York Times» hat er Twitter einen Teil der Kosten als Schulden aufgebürdet – insgesamt etwa 13 Milliarden US-Dollar. Dadurch würden jährlich rund eine Milliarde US-Dollar an Zinsen fällig, mehr als Twitter bislang im Jahr einnimmt.